Der vierzehnte und fünfzehnte Tag: Atemlos durch die Nacht nach Goa


Wie angekündigt und ihr auch gesehen habt, gab es gestern keinen Blog, dafür gestern und heute viel Aufregung. Vorgesehen war für gestern folgendes Programm: Wir fahren zuerst zu einem Jain-Tempel, dann zum Mysore Palast und von dort direkt an den Stadtrand von          , wo wir um 18 Uhr ankommen, Nachtmahl essen, unseren Bus verlassen und unter gleichzeitiger Umladung des Gepäcks in den Schlafbus nach Goa umsteigen sollten.
Aber es wäre nicht Indien, wenn nicht alles anders käme als geplant. Wir kamen erst um etwa 20 Uhr am Treffpunkt an, sodass an ein Nachtmahlessen vor der Abfahrt nicht zu denken war. Es wurde daher vereinbart, dass die erste Toilettenpause mit dem Nachtmahlessen verbunden werden sollte. An dieser Destination kamen wir um ca. 22 Uhr an und fuhren nach dem Essen endgültig ab.
Der Plan des heutigen Tages sah so aus: Ankunft in Goa um spätestens 6 Uhr. Hier wechseln vom Nachtbus in den Tourbus (Gepäck umladen) und Fahrt ins Hotel. Dort wollten wir bitten, ob uns einige der Zimmer schon zur Verfügung gestellt werden könnten, damit wir abwechselnd duschen und uns umziehen könnten. Wir sollten nämlich um 10.30 Uhr wieder einen Erzbischof treffen. Aber: es wäre nicht Indien, wenn nicht alles anders käme als geplant.
Der Fahrer des Nachtbusses hatte sich entweder verfahren oder er wollte Autobahngebühr sparen, jedenfalls fuhr er nicht über die Autobahn, sondern über irgendwelche Berge. Diese Rumpelstrecke wirkte sich nicht nur beim Schlafen aus, sondern vor allem in der Fahrtzeit. Die tatsächliche Ankunft in Goa war um 10 Uhr. Ergebnis: Frühstück an der Ankunftsstelle in einem Hotel (nicht im geplanten), gesponsert vom Reisebüro und Weiterfahrt zum Erzbischof im nächtlichen Räuberzivil, und das mit dem Schlafbus, da vom Tourbus weit und breit nichts zu sehen war. Dieser kam, als wir uns vom Erzbischof verabschiedet hatten, zwar mit dem Gepäcks, aber die Hälfte davon mitten im Bus, da er einen zu kleinen Gepäckraum hatte. Fazit: wir luden das Gepäck aus, ließen es unter Bewachung unseres Führers (der sich um den Weitertransport ins Hotel kümmerte) beim Erzbischof und machten die Besichtigungen des heutigen Tages mit diesem kleinen Bus.
Im Hotel fanden wir tatsächlich unser Gepäck vollzählig wieder. Welchen Bus wir morgen vorfinden, darauf sind wir gespannt, da wir bereits in der Früh das gesamte Gepäck mitnehmen müssen, da wir am frühen Nachmittag nach Delhi weiterfliegen.
Soweit unser kleine Geschichte und jetzt zum Ablauf der letzten beiden Tage:
08.02.19:  Jain-Tempel in Sultan Bathery. Fotos nur von außen, da innen strengstes (überwachtes) Fotografierverbot. Deshalb ohne Fotos: Ein Jainpriester hat im Inneren seine Gebete verrichtet und uns gesegnet. Dies war der bisher einzige Besuch in einem Jaintempel und hat uns einen Einblick in die interessante Religion des Jainismus ermöglicht.



 Auf der Weiterfahrt mussten wir Halt machen - eine Elefantenfamilie querte unseren Weg.
Weiterfahrt zum Amarvilas Palast in Mysore. Dies war die Residenz des Königs (Maharaja) des ehemaligen Fürstenstaates Mysore. Deren Nachfahren bewohnen noch heute einen Teil des Palastes. Dieser ist nach dem Taj Mahal die am zweitmeisten besuchte Sehenswürdigkeit des indischen Subkontinentes.





Zum Text von oben jetzt einige Bilder vom Schlafbus.



09.02.19: Den Beginn des Tages bildete unser Besuch beim bereits oben erwähnten Erzbischof der lateinischen Erzdiözese Goa, dem Patriarchen Philipe Neri Antonio Sebastiao do Rosario Ferrao (einem gebürtigen Portugiesen). Die von uns gestellten Fragen zur aktuellen Situation des Christentums in Indien wurden von ihm in aller Offenheit und ausführlich beantwortet.



Die erste der anschließenden fünf besuchten Kirchen war "Our Lady of the Immaculate Conception". Diese wurde 1541 für die religiösen Bedürfnisse der portugiesischen Seeleute errichtet. Sie gehört zu den ersten in Goa gebauten Kirchen. Ihre Kirchenglocke ist die zweitgrößte Goas.

Als zweite folgte die Basilika do Bom Jesus, welche die sterblichen Überreste des hl. Franz Xavier, dessen Leben und Wirken in Indien uns durch den Vortrag der Mitstudentin Christine bei der Anreise anschaulich gemacht wurde.



Die Dritte war die nur einen Steinwurf entfernte Kathedrale von Goa, zu deren Architektur unser Kommilitone (und Starfotograf) Florian einen fachlich fundierten Vortrag gehalten hat.


In unmittelbarer Nähe erhebt sich die dritte der von uns besuchten Kirchen – die Kirche des hl. Geistes und das Kloster zum hl. Franz von Assisi. 

Nummer fünf war St. Cajetan geweiht, einem Mitbegründer des Theatinerordens.

Kirche Nummer zwei bis 5 sind UNSECO Weltkulturerbe.
Anschließend war im Hotel nach der letzten Nacht dringend duschen angesagt und die Vorfreude auf ein stillstehendes Bett ist auch groß.
Das war´s wieder von Eurem Bloggerteam.
Bis morgen und gute Nacht.

Kommentare

  1. Danke für eure immer unterhaltsamen Überschriften - und natürlich die Berichte und Fotos selber!

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